Das Kleine Haus | 1889 Preungesheim bei Frankfurt
Weibergefängnis - Die Strafanstalt Preungesheim war mit dem Weibergefängnis geplant und gebaut worden; ein eigener Bau, der oberhalb des vierflügeligen panoptischen Zellenbaus lag. Der Bau selbst war genau so wie die übrigen 3 Flügel im Großen Haus konstruiert. Die Ausnahme war noch ein kurzer Quertrakt am oberen Ende. Wie lange das so war, muss ich noch herausfinden...
Untersuchungshaft| Zwischenstation für auswärtige Gefangene, die Termine in Frankfurt haben, z.B. Weiterstadt | überlebte die Strafanstalt Preungesheim, deren Teil sie mal war; überlebte die Untersuchungshaftanstalt Frankfurt-Preungesheim, deren Teil sie immer wieder mal war, auf die man von hier blicken konnte; die U-Haftanstalt wurde 2002 abgerissen und 2012 eine neue in Betrieb genommen. Das Kleine Haus steht immer noch (2019).
Im Kleinen Haus startete Anstaltsleiter Kipper das Projekt „Wohngruppenvollzug“,
den Peter Milde, Sozialarbeiter als Abteilungsleiter und Bereichsleiter Greulich mit ihrem engagierten Team erprobten. Das „Kleine Haus“ ist 1888/1889 als „Weibergefängnis“ in der neu errichteten „Strafanstalt Preungesheim“ für 85 Gefangene erbaut, wurde nun mit 80 Gefangenen belegt. Man verwirklicht nun, was im „Altbau=Neubau von 1973“ nicht möglich war:
- • Ein Bediensteter kocht wöchentlich mit einer Gruppe von Gefangenen.
- • Ehrenamtliche bewegen sich unbehindert im ganzen Haus.
- Die Gefangenen betreiben die Hausbibliothek in eigener Verantwortung
- Weihnachtsfeiern und Gottesdienste finden im historischen Betsaal statt, der in der Woche als Sportraum genutzt wird..
- • Die Aufschlusszeiten sind länger als im Haupthaus.
- • Im Freistundenhof betreiben Gefangene einen kleinen Garten.
- • Gesprächsgruppen und Kurse werden angeboten: Englischkurs für Spanischsprechende, Computerkurs mehrsprachig, ...
- • Abteilungsleiter, Sozialarbeiter, Allgemeiner Vollzugsdienst, Seelsorger sind jederzeit ansprechbar.
- • Inhaftierte oder Bedienstete, die den pädagogisch-kooperativen Stil nicht mitmachen wollen, werden ins Haupthaus „verlegt“.
- In einer so guten Athmosphäre entstand dann Bild 3 an der Wand des Gefängnisflurs im 1. Stock neben der Zentrale, von zwei polnischen Gefangenen gemalt: Ergebnis des Wohngruppenvollzugs! Nach dem Umzug der Gefangenen (Bild 3 die Vorhut) nach Weiterstadt von justiziellen Weißmachern übertüncht.